Was ist Glück für dich? Hast du dir diese Frage eigentlich schon einmal gestellt? Wir alle wünschen es uns, doch nicht alle scheinen zu den „Glücklichen“ zu gehören, die es gefunden haben. Es zeigt sich in vielen Facetten und jeder Mensch empfindet es anders. Oft machen wir unser Glück abhängig von bestimmten Umständen und Faktoren wie Arbeit, Familie, Beziehung, Finanzen oder Freizeit. Das ist zum Teil natürlich, denn wir benötigen Geld, um zu leben und wenn wir genügend verdienen, erleichtert es uns den Alltag. Dennoch löst es nicht alle Probleme und wenn sich das Blatt einmal wendet, wir den Job verlieren oder die Beziehung in die Brüche geht, dann ist es gut, wenn wir uns nicht nur an ein oder zwei Glücksfaktoren klammern.
Für mich persönlich, ist Glück in vielen kleinen Momenten zu finden, nichts Großes oder Dauerhaftes. Eine innere Zufriedenheit, wie ein sanftes Lächeln – mit dem Leben zufrieden zu sein, so wie es kommt. Wenn wir mehr im gegenwärtigen Augenblick sind, dann nehmen wir viel mehr schöne Details um uns herum wahr. Wir sind auch nicht so damit beschäftigt an gestern, morgen oder übermorgen zu denken. Unsere vielen Gedanken bereiten uns oft Stress und Sorgen. Doch wer will sich schon gerne sorgen?!
Ein Leben in der Zukunft
Man lernt schon in der Schule, immer etwas für später zu machen – brav zu lernen, damit man später einen guten Job bekommt. Auch im Studium sollte man Extrakurse belegen und viele Praktika machen, damit man später bessere Chancen am Arbeitsmarkt hat. Dann sollte man hart arbeiten, um später die Karriereleiter rasch empor zu steigen.
Ziele zu haben und erfolgsorientiert zu sein ist ja sehr löblich und wichtig, aber wir schieben das Glücklich sein oft ganz lange vor unser her. Wir jagen unseren Zielen nach und vergessen dabei einmal stehen zu bleiben und uns umzusehen – dann würden wir nämlich all die Dinge sehen die wir bereits erreicht haben und vielleicht mal Pause machen oder einen Gang runter schalten.
Ich spreche aus eigener Erfahrung und genau deshalb wollte ich diesen Artikel schreiben, weil mir die Achtsamkeit dabei geholfen hat, glücklicher zu sein und das steigerte auch mein gesamtes Wohlbefinden. Es ist kein klassischer TCM Artikel – aber die Chinesische Medizin ist sehr ganzheitlich und geprägt von vielen philosophischen Werken (aus dem Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus).
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Achtsamkeit, Stille und sich seinem Inneren zuwenden fördert unsere Selbstheilungskräfte und Glück.
Achtsamkeit im Alltag
Achtsamkeit kann immer und überall praktiziert werden. Im Alltag bedeutet das, sich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren und nur auf diese eine! Wenn du spazieren gehst, dann fühle bei jedem Schritt die Erde unter deinen Füßen. Wenn du isst, dann genieße dein Essen voll und ganz. Wenn du mit jemanden sprichst, dann schenke ihm für diesen Moment deine ganze Aufmerksamkeit. Gönne dir immer wieder einmal untertags eine kleine Pause, setze dich hin und atme – beobachte dabei wie die Luft sanft die Nasenflügel streift, durch den Hals zu deinem Brustkorb und Bauch wandert und ihn mit frischer, klarer Luft füllt, dann entweicht die verbrauchte Luft ganz langsam wieder deinem Körper und der Prozess beginnt von neuem.
Das klingt eigentlich nicht besonders aufregend und schwer, aber unser Supergehirn will ja immer so viel gleichzeitig erledigen, sodass es gerade am Anfang, oft nicht so leicht gelingt. Jeder kennt vermutlich den „normalen“ Wahnsinn, wenn man beim Essen am Handy Nachrichten liest oder telefoniert, während dem Spaziergang an die morgige To-Do-Liste denkt oder das letzte Meeting noch einmal Revue passieren lässt. Man hat das Gefühl, vieles gleichzeitig erledigen zu können, ist aber bei den zwei oder drei Tätigkeiten, bei keiner Sache richtig präsent und erledigt es meist nicht vollständig. Das verursacht auf Dauer keine positiven Gefühle.
Man kann den Schwall von Worten und Gedanken in unseren Gehirnen nicht wirklich unterdrücken, man kann sie immer wieder wegschieben und die Aufmerksamkeit wieder auf die eine Tätigkeit richten. Wenn das Gehirn aber nicht ganz aufhören will, dann lass ihm seinen Lauf und höre zu als wäre es das Gackern von Hühnern. 😉
Unser Körper braucht etwas Zeit, um sich an neue Gewohnheiten anzupassen – gib ihm Zeit – denn alles ist gut so wie es ist. Wenn man jeden Tag auch nur ein bisschen Achtsamkeit praktiziert, speichert unser Körper diese ruhigeren, intensiveren Momente ab und es fällt uns immer leichter in diesen friedlichen Zustand zu gelangen.
Benefits der Achtsamkeit
Da man innerlich immer ruhiger wird, kann man sich besser spüren und fühlt was man wirklich benötigt – das Wohlbefinden steigt. Man schätzt den aktuellen Moment, erlebt Genuss, Schönheit und Dankbarkeit in den vielen kleinen Momenten, wie der Dufte einer Blume, ein Sonnenaufgang, oder das Glitzern des Schnees in der Sonne – dies senkt Angst, Stress, Schmerzen, depressive Gefühle und verbessert unser Immunsystem. Sogar unsere Konzentration wird besser, da unser Gehirn viel leistungsfähiger ist, wenn wir uns auf eine Sache konzentrieren und diese zu Ende bringen.
Achtsamkeit ist auch gut für die Pflege unserer Beziehungen. Man wird sich seiner Gedanken und Handlungen stärker bewusst, hört besser zu und ist allgemein präsenter. Die kritische Stimme wird leiser – beobachten ohne ständig zu bewerten, nimmt den Druck von einem selbst und von anderen.
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Tipp: Qi Gong und Tai Chi sind schöne Möglichkeiten, Achtsamkeit in sanfter Bewegung auszuführen! Unser Qi freut sich, denn bei den beiden Bewegungsformen wird Energie im Körper bewegt, was Stagnationen löst und Energie wird auch aufgebaut. 🙂
Weiters fällt vielen Menschen die stille Form der Achtsamkeit (Meditation) schwerer!