Das Feuerelement ist die große Yang-Phase und steht für Hitzeprozesse, Expansion, für unseren Geist, Bewusstsein, Inspiration, Lernfähigkeit, Kommunikation, Begeisterung und Freude. Die zugehörigen Organe zum Feuerelement sind Herz und Dünndarm.
Aufgaben Herz:
- Das Herz ist der Kaiser unter den Organen
- Unser Herz ist für die Blutbildung und die Zirkulation verantwortlich
- Es hat die Kontrolle über die Sprache und den Redefluss (Stottern z.B. zeigt eine Disharmonie der Herzenergie an)
- Das Herz kontrolliert das nächtliche Schwitzen
- Das Sinnesorgan ist die Zunge
- Der Geschmack ist bitter
- Die Farbe des Herzens ist Rot (Rote Nahrungsmittel stärken unser Herzblut)
- „Shen“ unser Geist ist im Herzen verankert. Störungen können sich in Unruhe oder Schlaflosigkeit äußern
- Organzeit: von 11:00 bis 13:00 Uhr
- Positive Eigenschaften: Freude, Optimismus, Begeisterung, Kommunikation
- Negative Emotionen: Übererregung, Begierde, fehlende Freude
Aufgaben Dünndarm:
- Der Dünndarm empfängt vom Magen den Nahrungsbrei, wo er dann weiter umgewandelt wird
- Er trennt die trüben und klaren Anteile der Flüssigkeiten auf
- Emotional steht er für die Trennung von wesentlichen und unwesentlichen Lebensthemen, sowie Klarheit im Handeln und Denken
- Organzeit: von 13:00 bis 15:00 Uhr
Im Sommer ist es wichtig, unseren Körper zu harmonisieren und richtig zu kühlen. Im Gegensatz zum Winter können nun öfter Salate und Rohkost gegessen werden. Unserem Körper tun trotzdem warme Mahlzeiten gut und deshalb sollten auch im Sommer gekochte Speisen bevorzugt werden. Denn zu viele kalte Lebensmittel und eiskalte Getränke schwächen unser Verdauungsfeuer – das Yang im Körper. Dies kann dazu führen, dass wir im Herbst anfälliger für Infektionserkrankungen sind, dauernd einen aufgeblähten Bauch haben, uns müde und träge fühlen oder Wasseransammlungen in den Beinen haben – obwohl wir ja „nur“ einen Salat oder eine Brotjause gegessen haben. Die Gerichte im Sommer dann einfach lauwarm genießen.
Generelle Anzeichen von zu viel Hitze im Körper:
Sodbrennen, Verstopfung, trockene Augen und Mund, Unruhe, Schlafstörungen, bitterer Mundgeschmack, rotes Gesicht, Verlangen nach kalten Getränken, wenig dunkler Urin, Hitzewallungen, rote Hautausschläge.
Was eignet sich gut bei Hitze?
Zu empfehlen sind gekochte Gerichte mit Getreide und erfrischendem Gemüse. Generell ist es ratsam, im Sommer weniger Fleisch, dafür mehr Gemüse und Obst zu essen. Obst wirkt grundsätzlich neutral bis kühlend, nur gelegentlich wärmend. Je mehr Wassergehalt eine Frucht oder auch Gemüse hat, desto kühler wirkt es.
Vermeiden: Die Extreme = zu heiße und trockene Lebensmittel – scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer, Zimt und Ingwer, Lammfleisch, Alkohol, Nikotin, sowie zu viel von sehr abkühlenden Lebensmitteln wie Tomate, Gurke, Melone, Eis, Smoothies aus rohem Gemüse und Obst.
Für alle Grill-Fans empfiehlt sich genügend neutrale und erfrischende Lebensmittel, wie Reis, Kartoffeln und gedünstetes Gemüse, zu gegrilltem Fleisch zu essen. Dadurch wird die hitzige Wirkung des Fleisches etwas neutralisiert. (Grillen stärkt das Yang, Dünsten und Dämpfen stärkt das Yin)
Tipp:
- Warmes Frühstück mit einem sommerlichen Kompott
- Salat aus gekochtem Getreide und Gemüse, etwas abkühlen lassen und erst dann genießen
- Gekochte Speisen mit einem leicht bitteren Blattsalat
- Suppen mit erfrischendem Gemüse wie Tomate, Zucchini, Paprika
- Dünsten, Dämpfen, Blanchieren, Kochen mit viel Saft – nährt unsere Körpersäfte und Blut
Nahrungsmittel:
Reis, Kartoffel, Hirse, Amaranth, Buchweizen, Polenta, Süßreis, Spinat, Mangold, Rucola, Feldsalat, Chinakohl, Chicorée, Endivie, etwas Löwenzahn, rote Rüben, Kohl, Tomate, Gurke, Paprika, Champignons, Zucchini, Stangensellerie, Kohlrabi, Artischocke, Wurzelgemüse ist gut für die Mitte, Miso, Algen, Kichererbse, Linse, Käferbohne, Huhn, Ente, Kaninchen, Fisch, rote Beeren (für unser Blut), Kirsche, rote Traube, Zwetschke
Gewürze/Kräuter:
Kurkuma, Rosmarin, Thymian, Majoran, Koriander, Bockshornkleesamen, Oregano, Basilikum, Salbei, Wacholder, Kakao, Vanille und Kardamom
Bei starker innerer und äußerer Hitze kann das Gemüse, wie z.B. Tomate und Gurke, auch roh gegessen werden. Nach der TCM wirken sie abkühlend und erfrischend.
Erfrischende Getränke wie Wasser mit Zitrone (ohne Kohlensäure), Ananassaft, Sanddornsaft, Kokoswasser, lauwarmer Tee aus Pfefferminze, Melissen-, Rosenblüten- oder Früchtetee, Tee mit Salbei hilft bei übermäßigen Schwitzen.
Der bittere Geschmack wird dem Feuerelement zugeordnet und wirkt trocknend, entgiftend, entzündungshemmend, ausleitend und in kleinen Mengen fördert er die Verdauung. Der bitter-kalte Geschmack (z.B. von Salaten) kühlt und senkt die Hitze. Kleine Mengen an Kaffee sind förderlich um unseren Geist anzuregen ☺ (gut mit Kardamom).
Weitere Hilfsmittel der TCM:
In der Tuina Massage kann bei Hitze Syndromen z.B. mit Gua Sha die Hitze ausgeleitet werden. Wenn Hitze im Körper vorhanden ist, wirkt Gua Sha oft sehr befreiend und fördert einen besseren Schlaf. Auch eine entspannende Handmassage mit Akupressur beruhigt und entspannt unser Herz-Qi.
Tipp bei großer Hitze:
Wenn du lange der Sonne ausgesetzt bist, kannst du dir am Abend kalte Handtücher auf die Unterschenkel legen. Damit wird die Hitze vom Kopf nach unten geholt.
Selbsthilfe, um unsere Herzenergie zu harmonisieren:
- Sich Momente der Ruhe und Entspannung gönnen
- Ab und zu ein Mittagsschläfchen machen
- Dinge tun, die uns und anderen Freude bereiten
- Sich in Achtsamkeit üben
- Öfters lachen
- Dinge innerlich loslassen
Viel Vergnügen und Freude bei der Umsetzung und einen erfrischenden Sommer! 🙂