logo-karin-lorenz

Die Frauenkraft der Melisse

Ich liebe es, am Morgen durch den Garten zu streifen …

Und kaum etwas duftet dabei so wohltuend wie frisch geerntete Melisse. 🌿

Die Melisse gehört zu den stillen Heldinnen unter den Heilpflanzen – oft unterschätzt, aber in ihrer Wirkung beeindruckend.

Jetzt, kurz vor der Blüte, ist der ideale Zeitpunkt für die Ernte. Denn genau jetzt trägt sie ihre größte Kraft in sich. Später, in oder nach der Blüte, verliert sie nicht nur an Wirkstoffen, sondern entwickelt häufig auch einen unangenehmen Beigeschmack.

Melisse aus Sicht der TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Melisse dem Herz, der Leber und dem Magen zugeordnet.

Sie wirkt dort vor allem klärend, beruhigend und krampflösend. Ihr kühlender Charakter macht sie besonders wertvoll in der Sommerzeit, in der das Yang dominiert – also Aktivität, Hitze, Bewegung.

Ihre wichtigsten Wirkungen:

Reguliert das Leber-Qi: Melisse hilft dabei, gestautes Qi wieder in Bewegung zu bringen. Dies ist sehr hilfreich bei allen Arten von Schmerzen und bei PMS – wenn Emotionen wie Frust, Reizbarkeit oder Stimmungstiefs belasten.

Stärkt das Herz-Shen (Geist): Sie bringt Ruhe, zentriert und besänftigt das Nervensystem. 

Beruhigt den Magen & löst Krämpfe: Ein nervöser Magen oder Verdauungsbeschwerden, wie Darmkrämpfe, sprechen gut auf Melisse an.

Warum Melisse ein echtes Frauenkraut ist

In allen Lebensphasen einer Frau kann Melisse wertvolle Dienste leisten:

Bei PMS & Zyklusbeschwerden lindert sie Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Periodenschmerzen.

In den Wechseljahren hilft sie bei innerer Hitze, Unruhe und Einschlafproblemen.

Bei Kinderwunsch wirkt sie entspannend und ausgleichend, wodurch sie einen positiven Einfluss auf das Hormonsystem hat.

In der Schwangerschaft kann sie bei Übelkeit & Nervosität mildern.

Mein Lieblingrezept: Selbstgemachter Melissensirup

Eine wunderbare Art, die Kraft der Melisse fĂĽr den Alltag nutzbar zu machen, ist ein selbstgemachter Sirup.

Du brauchst:

  • 2 l Melissenblätter (im Messzylinder gemessen)

  • 2 l Wasser

  • 1 kg Honig oder braunen Rohrzucker

  • 2 Bio-Zitronen (oder Orangen), in Scheiben

  • ca. 40 g Zitronensäure

So geht’s:

  1. Die Hälfte der Blätter mit 2 l Wasser aufkochen.

  2. Zitronenscheiben und restliche Blätter dazugeben, 10 Minuten ziehen lassen.

  3. Abseihen, Blätter gut ausdrücken.

  4. Mit dem heißen Sud erneut die zweite Hälfte der Blätter übergießen, nochmal 10 Minuten ziehen lassen und wieder abfiltern.

  5. FlĂĽssigkeit ggf. auf 2 l auffĂĽllen.

  6. Im heißen Sud den Zucker (oder Honig*) auflösen.

  7. Zum Schluss Zitronensäure einrühren und den Sirup in sterile Flaschen füllen.

*Wenn du Honig verwendest, lass den Sud zuvor etwas abkühlen, damit die wertvollen Enzyme erhalten bleiben. 

Tipp zur Haltbarkeit: 
Ungeöffnet, kühl & dunkel gelagert, ist der Sirup mindestens ein Jahr haltbar. Angebrochene Flaschen bitte im Kühlschrank aufbewahren. 

So sterilisiere ich meine Flaschen: 
Ich hole meine Schraubflaschen vom Dachboden, spüle sie im Geschirrspüler und stelle sie kurz vor dem Abfüllen für 10 Minuten bei 100 °C in den Backofen.

Das Grundrezept stammt aus „Die Kräuter in meinem Garten“ (Sigrid Hirsch & Felix Grünberger). Ich habe es über die Jahre leicht abgewandelt – und hoffe, es schmeckt dir genauso gut wie mir!

Ein paar Erntetipps

Die besten Erntezeit ist am frühen Morgen, sobald der Tau verdunstet ist. Die Blätter sollten frisch und saftig sein. Achte darauf, nur gesunde Pflanzenteile zu verwenden.

Also schnapp dir eine Schere, geh raus und hole dir diese Kraft direkt aus der Natur. Dein Körper wird es dir danken. ✨

Ich wünsche dir eine wunderbare (Kräuter-)Zeit!

Alles Liebe, 
deine Karin.

Verbinde dich mit Karin

Tel.: +43 660/1493075 

E-Mail: praxis@tcm-lorenz.at