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Küchenkräuter in der TCM

Im Frühling und Sommer, wenn die Kräuter wachsen und erblühen, können wir uns an ihrem reichen Schatz erfreuen! Kräuter dienen uns in der Küche zum Würzen und Verfeinern von Speisen, als Heilpflanzen bei Erkrankung und sind außerdem wahre Energiespender. Mithilfe von Kräutern ist es gar nicht so schwer, sich gesünder zu ernähren, denn sie sind ein wahres Superfood aus dem eigenen Garten oder Balkon!

Unsere Kräuter sind reich an gesundheitsfördernden Inhaltstoffen, wie sekundären Pflanzenstoffen (ätherische Öle, Bitter-, Scharf- und Farbstoffe), Vitaminen und Mineralstoffen. Da Kräuter aber meist nur in geringer Menge gegessen werden, tragen sie nicht besonders ausschlaggebend zur Vitamin- und Mineralstoffversorgung bei. Jedoch wirken sie regulierend und helfen, den Säure-Basen-Haushalt zu verbessern. Kräuter haben aber mehr Aroma wie andere Lebensmittel und stärken besonders unser Qi. Dies ist bei einem Energiemangel sehr hilfreich. Also – nur ran an die frischen Blätter und Stängelchen! Am besten jeden Tag und in biologischer Qualität!

Einem jeglichen Land wächst seine Krankheit selbst und auch seine Arznei selbst.

 Paracelsus

Die wichtigsten Küchenkräuter und ihre Wirkung nach der TCM gibt es hier für euch zum Nachlesen. Diese Sammlung wird Stück für Stück ergänzt.

Basilikum

  • Geschmack: süß, bitter, leicht scharf
  • Thermik: warm
  • Organzuordnung: Herz, Lunge, Milz

Funktion:

  • tonisiert das Qi
  • tonisiert das Nieren-, Lunge- und Milz-Yang
  • bewegt das Leber-Qi
  • tonisiert Herz Yang
  • entfeuchtet im Oberen Erwärmer

Anwendung:

  • Schwäche und Kältegefühl
  • Blähungen, Völlegefühl
  • Menstruationsbeschwerden (Schmerzen, Unregelmäßigkeiten, Kälte)
  • Husten, Kurzatmigkeit und Schleim
  • Depressive Verstimmung

Basilikum.tee: Ein Tee aus getrockneten Basilikumblättern (1 Tasse am Tag) – wirkt regulierend auf unsere Mitte, entfeuchtet und durch den warmen Charakter auch geeignet bei einer schwachen Libido.

In der Küche passt Basilikum perfekt zu Tomatengerichten und macht sich gut als Würze in Salaten. Basilikum hilft dabei, thermisch kühle Lebensmittel, für unsere Mitte bekömmlicher zu machen. Wenn dein Milz-Qi geschwächt ist, kannst du hier ordentlich zugreifen.

Hinweis:

In der Schwangerschaft nicht zu viel konsumieren, aufgrund der bewegenden Wirkung.

Oregano

  • Geschmack: bitter
  • Thermik: warm
  • Organzuordnung: Leber, Lunge, Magen

Funktion:

  • senkt Lungen-Qi ab
  • senkt Magen-Qi ab
  • eliminiert Wind-Kälte
  • löst Schleim-Kälte in Lunge und Magen
  • leitet Feuchtigkeit aus
  • löst Nahrungstagnation
  • bewegt Qi und Blut
  • entspannt Leber
  • das stärkste natürliche Antiseptikum

Anwendung:

  • bei Krämpfen
  • Entzündungen
  • Asthma, Dauerschnupfen, Erkältungen
  • Reizbarkeit
  • Schleim
  • Ausfluss
  • Übelkeit, Aufstoßen, Sodbrennen

Oregano.tee: Hierfür können 1 bis 2TL frische Blätter mit heißem Wasser übergossen werden. Bei getrocknetem Oregano nur 1 TL auf eine Tasse Wasser. Bei einer schwachen Libido aufgrund von Kälte, kann man Basilikum, Bohnenkraut und Oregano mischen.

In der Küche passt Oregano gut zu Fleischgerichten, Eintöpfen und Hülsenfrüchten. Er regt ein schwaches Verdauungsfeuer an und hilft bei Darmparasiten. Wer eine gute Qualität von ätherischem Oregano-Öl kauft, kann bei Erkältungen ein paar Tropfen auf die Fußsohle geben. Das Öl sollte aber nicht länger wie 10 Tage angewendet werden, da es als natürliches Antibiotikum fungiert.

Hinweis:

Vorsicht in der Schwangerschaft – stimuliert stark die Gebärmutter.
 Vorsicht bei Trockenheit und Yin-Mangel.

Petersilie

  • Geschmack: süß, leicht scharf
  • Thermik: warm
  • Organzuordnung: Milz, Leber

Funktion:

  • harmonisert die Mitte
  • tonisert das Milz-Qi
  • tonisiert das Blut
  • löst Leber-Qi-Stagnation
  • leitet Feuchtigkeit aus
  • zerstreut Nahrungsstagnation
  • stoppt den Milchfluss

Anwendung:

  • Müdigkeit, Schwäche
  • Blutmangel
  • Menstruationsbeschwerden, Amenorrhoe
  • Verdauungsstörungen, Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit
  • Blasenentzündung – scheidet schlechte Harnstoffe aus

Petersilien.tee: Der Tee aus frischen Petersilienblättern schmeckt lecker, baut unser Blut auf und wirkt gut bei Menstruationsbeschwerden!

Hinweis:

Vorsicht in der Schwangerschaft ist aufgrund der gebärmutteranregenden Wirkung geboten. Petersilie wurde früher hochdosiert als Abtreibungsmittel verwendet.

Rosmarin

  • Geschmack: bitter, aromatisch, scharf 
  • Thermik: warm 
  • Organzuordnung: Herz, Leber, Milz, Magen, Niere, Gedärme

Funktion:

  • tonisiert das Yang der Mitte und der Niere
  • tonisiert das Qi
  • bewegt und reguliert das Qi
  • bewegt das Blut
  • leitet Wind-Kälte und auch Feuchtigkeit aus
  • löst Schleim-Kälte auf 

Anwendung:

  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit
  • Kältegefühl
  • Kurzatmigkeit, Herzklopfen
  • Völlegefühl nach dem Essen
  • Gelenksschmerzen (Rheuma)
  • Amenorrhoe
  • Dysmenorrhoe
  • schwacher Libido
  • Unfruchtbarkeit aufgrund von Schleim 
  • vermehrter Ausfluss
  • Migräne
  • Lumboischialgie
  • Gedächtnisschwäche, Konzentrationsschwäche
  • fördert eine gute Durchblutung

Rosmarin.tee: 1TL von dem getrocknetem Kraut oder einen kleinen frischen Zweig, mit ¼ Liter Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. 2 Tassen pro Tag trinken.

Dieser Tee stärkt die Organe und gibt neue Kraft. Er ist nicht nur ein wunderbares Frauenkraut sondern hilfreich in vielen Lebenslagen. In der Überganszeit von Sommer auf Herbst, hilft er unserer Mitte, angesammelte Feuchtigkeit loszuwerden, damit wir nicht gleich jeden Schnupfen mit nach Hause nehmen. Rosmarin bringt auch so einiges in Schwung – Herz, Kreislauf, Verdauung, unser Gehirn und müde, schmerzende Muskeln. Er ist auch dafür bekannt Gallensteinen entgegenzuwirken. Ein Rosmarinbad entspannt unseren Geist und belebt unsere Muskeln – einfach herrlich in der kühleren Jahreszeit. Für ein Vollbad werden 50 Gramm empfohlen.

Hinweis:

Nicht anwenden in der Schwangerschaft. Rosmarin hat eine anregende Wirkung auf die Gebärmutter.

Salbei

  • Geschmack: adstringierend, aromatisch, bitter, leicht scharf
  • Thermik: kühl
  • Organzuordnung: Magen, Lunge

Funktion:

  • tonisiert mild das Milz-Qi
  • reguliert Schwitzen
  • wirkt Qi-Stagnation entgegen
  • leitet Feuchte-Kälte in Milz, Blase und Kopfbereich aus
  • leitet Feuchtigkeit in der Lunge aus
  • vertreibt mild Äußere-Wind-Hitze

Anwendung:

  • Kurzatmigkeit
  • Müdigkeit
  • Übermäßiges Schwitzen, Nachtschweiß
  • Durchfall
  • Entzündungen in Mund und Hals
  • Bronchitis, Asthma
  • Schmerzen vor oder während der Menstruation
  • Blasenentzündung, Scheideninfektion mit Ausfluss
  • Reguliert zu starke Milchsekretion in der Stillzeit

Salbei.tee: 1TL Salbei in eine Tasse mit heißem Wasser geben, 3 x täglich kann der Tee für max. 3-4 Wochen getrunken werden. Für eine Gurgellösung bei Entzündungen im Mund und Rachen, kann man 2 TL auf eine Tasse Wasser verwenden.

Salbei ist DAS Kraut bei übermäßigen Schwitzen und erfrischt uns herrlich im Sommer. Ihm wird auch nachgesagt, förderlich für die Denkleistung zu sein – also für mehr Frische im Gehirn. Bei Mann & Frau erhöht er außerdem Fruchtbarkeit und Potenz. Ein wahres Wundermittel also. Der Name „Salvia“ verrät bereits vom hohen Wert dieser Pflanze, denn das Wort wird aus dem lateinischen „Salvare“ (heilen) abgeleitet.

Hinweis:

Vorsicht in der Schwangerschaft – kann Gebärmutterkontraktionen hervorrufen. Salbei nicht bei trockenem Husten anwenden, nur bei Husten mit Schleim.

Thymian

  • Geschmack: aromatisch, bitter
  • Thermik: warm
  • Organzuordnung: Niere, Lunge, Magen

Funktion:

  • stärkt das Wei-Qi (Abwehrkraft)
  • senkt Magen- und Lungen-Qi ab
  • harmonisiert die Mitte
  • löst Nahrungsstau
  • wirkt Schleim-Kälte-Stagnation im Unteren Erwärmer entgegen
  • vertreibt Wind-Kälte
  • tonisiert Nieren-Yang
  • tonisiert das Herz-Qi

Anwendung:

  • Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Blässe
  • Appetitlosigkeit, Durchfall
  • bei trockenem Husten, mit schwer lösbarem Schleim
  • Halsentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Libidomangel
  • bei beginnendem Infekt (bei Kältegefühl, Muskelschmerzen)
  • Infektanfälligkeit
  • Erkrankungen der Lunge
  • Scheideninfektion mit weißem Ausfluss

Thymian.tee: Für den Tee kann man getrockneten Thymian (1TL auf eine Tasse Wasser) oder frischen Thymian (2TL auf eine Tasse Wasser) verwenden. Da er als Kinderkraut gilt, können ihn bereits Kleinkinder, ab dem 6 Monat, bei Husten oder Verschleimung, trinken. Hier wird allerdings nur die Hälfte des Krautes verwendet.

Thymian gibt Kraft und eignet sich gut bei einem schwachen Immunsystem. Er ist reich an ätherischen Ölen und so erntet man ihn am besten zur vollen Blüte. Die ätherischen Öle wirken stark antiseptisch und deshalb eignet er sich gut bei Bakterien/Pilzen von Lunge und Magen (z.B. Helicobacter pylori).

Hinweis:

Vorsicht in der Schwangerschaft – stimuliert die Gebärmutter.

Majoran

  • Geschmack: scharf, leicht bitter, süß
  • Thermik: leicht warm
  • Organzuordnung: Milz, Magen, Herz, Lunge

Funktion:

  • leitet Feuchtigkeit und Schleim aus dem oberen Erwärmer aus
  • wärmt sanft Milz, Magen und Gebärmutter
  • harmonisiert die Mitte
  • bewegt das Blut und Leber-Qi

Anwendung:

  • bei Erkältungen mit hellem oder weißem Schleim
  • hustenstillend
  • reguliert die Verdauung
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • stärkt das Gehirn
  • bei Menstruationsschmerzen
  • nach der Geburt, zur Rückbildung der Gebärmutter

Majoran.tee: 2TL vom getrocknetem oder frischem Kraut, auf 1 Tasse heißes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, 2 Tassen pro Tag. Man verwendet den Tee bei Magenbeschwerden, Blähungen oder zur Anregung des Appetits nach einer Erkrankung. Er wirkt klärend fürs Gehirn und entspannt sanft unsere Nerven. Bei Husten mit weißem Schleim verspricht er auch Hilfe.

Majoran schmeckt mild-aromatisch und passt gut in Suppen, Eintöpfe, bei Fleischgerichten und zu Erdäpfeln.

Hinweis:

Vorsicht in der Schwangerschaft – hat eine anregende Wirkung auf die Gebärmutter.

Bohnenkraut

  • Geschmack: scharf, etwas bitter
  • Thermik: warm
  • Organzuordnung: Lunge, Niere, Milz, Magen

Funktion:

  • tonisiert das Nieren Yang
  • tonisiert Magen- und Milz-Qi
  • harmonisiert die Mitte
  • transformiert und bewegt Schleim
  • bewegt sanft das Leber-Qi
  • stärkt das Herz-Qi
  • antiviral und antibakteriell

Anwendung:

  • stärkt die Libido
  • bei Kältegefühl
  • Erkältungen, Bronchitis
  • bei Blähungen
  • aktiviert die Magensäfte
  • bei depressiven Verstimmungen

Bohnenkraut.tee: 2TL (getrocknet oder frisch), auf 1 Tasse heißes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, 2 Tassen pro Tag genügen.

Bohnenkraut entkrampft nicht nur bei Magenbeschwerden, sondern auch unser Gemüt. Es verhilft zu mehr Leichtigkeit und man erzählt sich, dass es sogar hellsichtig machen soll, wenn man regelmäßig den Tee trinkt. Bohnenkraut hilft uns, bei Husten und Erkältung wieder durchzuatmen, aber auch wenn wir traurig sind. Durch die entblähende Wirkung, wird es gerne zu Gerichten mit Hülsenfrüchten gemischt. Wer vor dem Meditieren, seine Gedanken klären möchte, kann Bohnenkraut in ganzen Zweigen, in einer Räucherschale verbrennen.

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