Der harmonischer Qi-Fluss
Um unseren Körper mit Qi zu versorgen, muss es bewegt und transportiert werden.
Bei den Transportprozessen spielen vor allem die Leber und die Lunge eine wichtige Rolle.
Die Leber hat die Kontrolle über den harmonischen Qi-Fluss im ganzen Körper. Wenn die Leber in ihrer Aufgabe gestört wird, kann es zu sogenannten Qi-Stagnationen kommen. Je nachdem wo sich diese Stagnation befindet, stört es die jeweiligen anderen Organe. Die Lunge inhaliert klares Qi und atmet verbrauchtes Qi aus. Durch die Bewegung beim Atmen hat sie viel Einfluss auf eine gute Verteilung des Qi. Wenn wir in den Bauch hineinatmen, werden die Verdauungsorgane besser mit Energie versorgt und gut durchblutet. Verdauungsbeschwerden können z.B. auftreten, wenn das Qi der Leber nicht richtig fließen kann. Es kommt dann oft zu Blähungen, Völlegefühl nach dem Essen, Druckgefühl im Brust- und Bauchbereich oder auch zu Knoten und Zysten. Auch eine Leber-Qi-Stagnation kann dazu führen, dass unser Essen nicht richtig verwertet wird und liegen bleibt. Das kann sich dann wiederum in Gewichtsproblemen äußern.
Eine gute Leberenergie merken wir mental, physisch und emotional. Wenn das Leber-Qi harmonisch fließt, sind wir entspannt und ausgeglichen. Zu viel Stress, gesellschaftlicher Druck, Ärger, fettes Essen, unregelmäßige Essrythmen oder zu wenig Bewegung stören den Qi Fluss.
Warme Gerichte tun unserer Mitte gut
Grundsätzlich werden in der Chinesischen Medizin immer warme Speisen empfohlen, da sie bekömmlicher sind und wir daraus besser Energie gewinnen können. Jedoch wird die TCM Ernährung immer an die jeweilige Person angepasst und ist somit immer individuell.
Beispiel: Es gibt viele Frauen, die zu kalten Füßen neigen und leicht frieren. Hier ist es ratsam 3 x täglich warm zu essen und mit thermisch warmen Lebensmitteln zu kochen. Einigen Männern hingegen ist immer schnell heiß, schlafen bei offenem Fenster und trinken gerne kalte Getränke. Hier kann auch öfters einmal Rohkost gegessen und mit thermisch neutralen bis kühlenden Lebensmitteln gekocht werden.
Einem Hitze-Typ macht ab und zu ein Joghurt oder in der Früh ein Glas Orangensaft wenig aus, hingegen freut sich der Kälte-Typ über eine erwärmende Wurzelsuppe und einen Tee mit Ingwer. Die thermische Wirkung und der Geschmack ist bei der individuellen Ernährung ganz wichtig. Also spüren Sie in sich hinein, was Ihnen gut tut & wobei Sie ein angenehmes Bauchgefühl haben. 🙂
Hier noch einige Tipps, die unserer Mitte grundsätzlich gut tun:
- Am besten 3 x täglich warm essen
- Zu regelmäßigen Zeiten essen
- Zwischen den Mahlzeiten sollten ca. 3-4 Stunden Pause sein
- In Ruhe essen und gut kauen
- Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein Bürger, Abendessen wie ein Bettelmann
- Auf eine gute Qualität der Nahrungsmittel achten
- Verzichten Sie auf Fertig- und Tiefkühlprodukte, sowie Mikrowellengerichte
- Meiden Sie Milchprodukte, Weizen, weißen Zucker und kohlensäurehaltige Getränke
- Reduzieren Sie Brotmahlzeiten, frisches Brot am besten toasten
- Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten lauwarme bis heiße Getränke
- Rohkost wie Salat und Obst in kleinen Mengen und nicht als Hauptmahlzeit
- Kochen Sie mit frischen oder getrockneten Kräutern – diese helfen bei der Umwandlung der Nahrung
- Genießen Sie Ihr Essen 🙂
Wenn du wissen möchtest, ob du eher ein Yin oder Yang Typ bist, also ob dir thermisch warme oder eher neutrale bis kühlende Lebensmittel gut tun, dann erfährst du in meinem Artikel Yin und Yang in Balance mehr darüber. 😉